GeoWerkstatt beiteiligte sich an der 7-Seen-Wanderung 2015 – thematische Tour führte zu den Steinbrüchen in Beucha und Brandis

Wer kennt sie nicht, die markanten Natursteine, verbaut am imposanten Völkerschlachtdenkmal und an vielen anderen Gebäuden der Stadt Leipzig. Doch woher kommen diese Gesteine eigentlich? Auf der Wanderung zu den Vulkankuppen des Nordwest-Sächsischen Vulkanitkomplexes haben wir gemeinsam mit den Teilnehmern der thematischen Tour die geologische und kulturhistorische Vergangenheit der Region um Beucha und Brandis entdeckt. Die Porphyrkuppen und Steinbrüche der Region erzählten dabei ganz unterschiedliche Geschichten.

Der Weg führte uns hinaus aus der Leipziger Tieflandsbucht, vorbei an der imposanten, über 700 Jahre alten Bergkirche in Beucha bis hin zu den Steinbrüchen am Kohleberg bei Brandis. Die Bergkirche in Beucha – ein vielen Leipzigern bekanntes Fotomotiv – thront hoch auf dem Kirchberg, umgeben vom hufeisenförmigen Granitporphyr-Steinbruch. Der Steinbruch-betrieb begann schon weit vor der Zeit des Völkerschlachtdenkmals. Später jedoch hatte man die bildhauerischen Vorzüge des Gesteins entdeckt und die Steinmetze schlugen zu Beginn des 20. Jahrhunderts u.a. die mächtigen und imposanten 12 Ritter mit gesenktem Schwert für das Völkerschlacht-denkmal aus dem Gestein.

Etwas versteckt liegt der letzte noch aktive Granitporphyr-Steinbruch „Sorge“ hinter den Häusern, Bäumen und Zäunen in Beucha gelegen. Für die Sanierung des Völkerschlachtdenkmals in den letzten Jahren wurde der Naturstein hier gebrochen und für die Verarbeitung am Denkmal vorbereitet.

Aber nicht nur die Steinbrüche selbst waren von Interesse. Auf den Gesteinsoberflächen des Granitporphyrs (an der Geländeoberfläche) kann man an wenigen Stellen noch heute die Zeugnisse der Inlandvereisung erkennen. Die Gletscherschliffe am Hausbruch bei Beucha sind entstanden, als im Eiszeitalter die riesigen Eismassen aus Skandinavien bis nach Mitteleuropa vorgedrungen sind und an der Basis des Gletschers die mitgeführten Gesteine den Untergrund zerschrammt haben.

Auch im kommenden Jahr wollen wir wieder eine thematische Tour zur 7-Seen-Wanderung anbieten. Wir lassen uns mal überraschen, wohin die Reise führt.

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