iDiv Summer School 2017 – „Synthesising and modelling biodiversity data” mit der GeoWerkstatt im nördlichen Leipziger Auwald, auf dem Wackelturm und im Rosental unterwegs

Zusammen mit den TeilnehmerInnen der diesjährigen SummerSchool am iDiv, welche mit dem Thema „Synthesising and modelling biodiversity data” viele internationale Doktoranden nach Leipzig gelockt hat, ging es ins „Leipziger Grün“. Ein paar Impressionen gibt es hier zu entdecken.

Zwischen dem Waldstraßenviertel im Süden und Gohlis im Norden zogen wir gemeinsam durch die Grünflächen, Parkanlagen sowie den Leipziger Auwald. Dabei entdeckten wir nicht nur die Kleingartenanlagen „Am Rosenthal“ sowie „Am Schillerhain“ und die Vielfalt der Gestaltung und Nutzung der einzelnen Gartenparzellen, sondern diskutieren auch deren kulinarischen Nutzen sowie die positiven Auswirkungen auf das seelische Wohlbefinden der fleißigen Gärtner / Pächter. Zudem haben die über 39.000 Kleingärten in und um Leipzig natürlich auch einen nicht zu vernachlässigen positiven Effekt auf das Stadtklima. Die Kleingartensiedlungen dienen als Frischluftschneisen in einer sonst sehr stark versiegelten und bebauten Stadtlandschaft und wirken der sommerlichen Hitze der Großstadt entgegen. Die Pflanzen in den Kleingärten speichern zudem Unmengen von Kohlenstoffdioxid.

Auf unserer kleinen geführten Tour ging es weiter über die Parthe hinein in den nördlichen Teil des Leipziger Auwalds rund um die Kläranlage im Rosental und den Wackelturm. Vom Exkursionsführer Ronny Schmidt gab es eine Vielzahl von Informationen zur Geologie und zur Entstehung des Leipziger Auwaldes, der forstwirtschaftlichen Nutzung (früher und heute) und den massiven Flussregulierungsmaßnahmen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Daneben haben die TeilnehmerInnen den Auwald auch selbst intensiv „untersucht“. Baumstruktur und das Vorkommen verschiedener Baumarten wurden heiß diskutiert. So lassen sich die Auswirkungen der nahezu vollständigen Trockenlegung des Leipziger Auwaldes deutlich erkennen. Die Vormals im Baumbestand stark vertretenen Stieleichen z.B. sind zwar noch als z.T. sehr alte Starkbäume vorhanden, jedoch sieht es im Unterwuchs sehr „dünn“ aus. Die Eichen brauchen viel Licht und können sich am dichten und dunklen Auwaldboden nicht gegen den Ahorn oder die Eschen durchsetzen. Hierzu benötigt es ein gezieltes forstwirtschaftliches Management, um den für die Zukunft angestrebten Baumbestand zu erreichen.

Auf dem Wackelturm war es dann besonders schön! Nicht nur das Wetter war uns gut gesonnen. Auch der Ausblick über die Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus war großartig. Die TeilnehmerInnen der Summer School haben den Augenblick genossen und hatten einen fantastischen Blick, den man so von nicht vielen Orten in Leipzig haben kann. Die besondere Lage des Wackelturms auf dem „Monte Scherbelino“ gelegen, ist einfach ideal. Der architektonisch etwas reizvollere Vorgängerbau aus Holz, vom Architekten Hugo Licht entworfen, konnte jedoch nur noch auf den z.T. sehr witzigen historischen Postkarten bestaunt werden.

Vorbei an dem mit geschätzten 600 Jahren wohl ältesten Baum des Leipziger Auwalds – natürlich eine Stieleiche – ging es weiter ins Rosental. Hier gab es noch ein paar Anekdoten zur Entstehung der Parkanlage / Grünfläche und welche Rolle August der Starke, Kurfürst und Herzog von Sachsen sowie König von Polen-Litauen, dabei gespielt hat. Das anschließende gemeinsame Picknick hat die kleine geführte Tour im nördlichen Auwald abgeschlossen und niemand musste hungrig nach Hause gehen.

Ihr wollt auch mal gemeinsam mit der GeoWerkstatt den Leipziger Auwald, das Rosental oder andere Bereiche der vielfältigen Grünflächen und Parkanlagen in Leipzig entdecken? Dann meldet euch einfach kurz bei der GeoWerkstatt unter vorstand[ät]geowerkstatt.com und wir organisieren mit euch eine passende und vor allem spannende Exkursion / Führung.

 

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