Was piepst denn da? Eindrücke vom Vogelstimmen- spaziergang mit Arend Heim und der GeoWerkstatt Leipzig e.V.

Im Frühling findet jeden Morgen und Abend ein besonderes Ereignis statt: Der Vogelchor singt seine schönsten Lieder! Um dieses Schauspiel zu entdecken, hat Arend Heim – GeoWerkstatt-Mitglied und begeisterter Vogelkundler – zusammen mit der Geowerkstatt Leipzig e.V. an zwei Tagen im Mai eine Vogelstimmenexkursion organisiert.

Text von Johannes Schmidt und Arend Heim und Bilder von Martin Rust

Eine Abenddämmerung lang haben sich die 30 (!) Teilnehmer*innen auf dem Südfriedhof umgehört. Der zweite Termin fand an einem Morgen nach Sonnenaufgang im Clara-Zetkin-Park statt. Auch dort versammelten sich noch einmal trotz der frühen Stunde fast 25 begeisterte Teilnehmer*innen.

Neben einer Einführung zur Vogelwelt in Großstädten Mitteleuropas versuchten die Teilnehmer*innen mit geschlossenen Augen und ganz konzentriert die Fülle an Geräuschen zu ordnen und zu organisieren. Anders als beim Sehen kann man doch nicht so einfach weg-„hören“. Dazu verschmutzte das dumpfe Grollen der Stadt leider die ansonsten so gewaltige Vogelstimmenkulisse. Nachdem man den einen oder anderen Vogel erkannt hat und dessen Stimme kennt, lässt sich dieser nach und nach ausblenden, um die dahinter verborgenen anderen Vogelgesänge zu entdecken.

Gleich dem Kinderlied hörten wir: Amsel, (Sing)Drossel, (Buch)Fink und Star und die restliche Vogelschar. Dazu gehörten die Mönchsgrasmücke, der Zaunkönig und auch weniger geläufige Arten, wie Grauschnäpper und Waldbaumläufer. Leicht zu erlernen waren die Vögel, die ihren Namen sangen oder riefen, so wie der Zilpzalp („zilp zalp zalp, zilp zalp zalp“) oder der Buchfink („fink, fink“). Der krönende Abschluss am Morgen im Clara-Zetkin-Park war die Sichtung einer Schellenten-Familie. Die sechs kleinen Dunenjungen mussten kurz vorher aus ihrer Baumhöhle gesprungen sein, in der sie die Mutter im Schutze des Baumes ausgebrütet hat. Sofort fingen sie an zu tauchen, so wie es ihnen die Mutter vortat.

Neben dem Erlernen der einzelnen Vogelstimmen gab uns Arend allerlei interessante Informationen zu einzelnen Vogelarten. So z.B.: Buchfinken haben keine einheitliche Schlusssequenz ihres Gesanges, sondern entwickeln eine Art Dialekt. Bei kurzen Pausen konnten wir auch die geographische Dimension der Ornithologie diskutieren. Die Veränderung der Artenzusammensetzung als eine Folge menschlicher Aktivitäten war auch ein Thema.

Nicht zuletzt weckte Arend mit seiner Begeisterung für die Schönheit und Diversität der Vogelwelt unser Interesse. Ich bin mir sicher, dass sich viele Teilnehmer*innen an die Exkursionen erinnern werden, sobald sie den Buchfink rufen hören.

Ein O-Ton von Arend zum Abschluss: „Mein Highlight jedoch waren die vielen Teilnehmer*innen an beiden Terminen. Wir waren trotz der spontanen Ankündigung insgesamt über 50 Personen. Die große Teilnehmerzahl zeigt das große Interesse an der uns so wohltuenden Hintergrundmusik des Vogelchores im Frühjahr. Es war mir ein Vergnügen! Vielen vielen Dank an die Geowerkstatt für die spontane und schnelle Kundmachung des Termins“.

 Sehr schön!

Wer selbst mal mit der GeoWerkstatt auf Exkursion oder eine geführte Wanderung gehen möchte, der meldet sich einfach ganz unverbindlich bei uns unter: vorstand@geoWerkstatt.com.

Eine große Auswahl von Exkursionsangeboten und Exkursionsberichten findet ihr auf unserer Homepage.

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