Zum zweiten Sonntagsspaziergang der Geowerkstatt Leipzig e.V. trafen sich Geographen und geographisch Interessierte am ersten Novembersonntag, um wieder ein Stück Rand unserer Stadt zu erkunden.

zwischen Online- und Offline-Shopping durch hohes Graß an den Theklafeldern
Text: Martin Rust Bilder: Arend Heim & Benjamin Prager

Blick auf Asylbewerberheim Leipzig
Mit der Straßenbahnlinie 3 ging es an den „Nordpol“, wo Amazon mit seinen Wichteln auf einem großen Werksgelände in Autobahnnähe die Pakete packt. Der Blick vom Lärmschutzwall richtete sich auch auf das angrenzende zentrale Asylbewerberheim der Stadt Leipzig. Alles in allem kein heiterer Blick in Heiterblick. Asyl wollen wir gewähren, aber bitte nicht in unserer Nachbarschaft. Dann schon lieber zentral an einer großen Ausfallstraße am Stadtrand mit bestem Blick auf die Lagerhalle eines Onlinehändlers mit unseren zukünftigen Konsumgütern… (Hier bieten sich spannende Fragestellungen für geographische Analysen!)

Blick vom Amazon-Lärmschutzwall Richtung Süden auf das Plattenbaugebiet Paunsdorf
Und in Sicht auch schon das nächste Ziel: das Plattenbau-Gebiet Paunsdorf, in dem v.a. Ältere wohnen und vermutlich eher ökonomisch schwächer gestellte Bürger der Stadt zuziehen.

unsanierte Wohnungsbestände in Paunsdorf
Auch dem Paunsdorf Center statteten wir einen Besuch ab, das sich uns aufgrund eines verkaufsoffenen Sonntags sehr lebhaft präsentierte. Von Innen generalüberholt, von Außen unspektakulär, zog der Offline-Handelsstandort die Massen in die bereits weihnachtlich geschmückte Mall.

verkaufsoffener Sonntag im neugestaltete PC
Anschließend ging es über Engelsdorf nach Baalsdorf und von dort mit dem Bus der Linie 73 zurück ins Leipziger Zentrum.

der letzte grüne Baum und Spaziergang Engelsdorfer-Sonnenschein Richtung Baalsdorfer Anger
Ein Regen, wie beim ersten Spaziergang blieb aus und als dann sogar der Himmel aufklarte, wurde aus unserer rund vierstündigen Tour ein richtiger Sonn(en)tagsspaziergang. Eine Fortsetzung folgt ganz gewiss im nächsten Quartal.