Besuch des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle – Führung durch die Sonderausstellung „3300 BC – Mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt“

Christine Splissgart hat – als aktives GeoWerkstatt-Mitglied und Mitarbeiterin beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – für alle interessierten Mitglieder und Freunde der GeoWerkstatt einen Besuch des Museums in Halle organisiert. Im Mittelpunkt stand eine sehr spannende Führung durch die aktuelle Sonderausstellung „3300 BC …“. Anschließend hatten alle Teilnehmer natürlich die Möglichkeit, die sehr aufwendig inszenierte und immer wieder sehenswerte Dauerausstellung inkl. der „Himmelsscheibe von Nebra“ zu besuchen.

Text und Bilder von Ronny Schmidt (Exkursionsteilnehmer)

Insgesamt haben sich 18 Interessierte auf den Weg gemacht und sind der Einladung von Christine gefolgt. Darunter nicht nur GeoWerkstatt-Mitglieder und Studierende der Geographie, sondern auch befreundete Archäologen aus Leipzig: Studenten, Doktoranden und Kollegen aus der UFG sowie dem LfA Sachsen. Ein bunter Haufen also, der sehr daran interessiert war, welche besonderen Befunde hier präsentiert und welche spannenden „Geschichten“ dazu erzählt werden.

Die Ausgrabungen im Vorfeld des Autobahnbaus BAB 143 wurden auch von der Fachwelt mit Spannung erwartet. Unzählige rätselhafte und z.T. einzigartige Befunde wurden durch die Grabungen freigelegt und sind hier auf eine sehr spektakuläre Art und Weise präsentiert. Darunter auch das „Grab von neun Frauen und Kindern, die vor über 5000 Jahren bildhaft bestattet und mit über 10.000 rituell verbrannten Scherben und Hausresten abgedeckt wurden“ (vgl. http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/).

Aber nicht nur die Gräber und die darin bestatteten Toten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Vielmehr wird uns hier ein umfassender Überblick zu den Menschen der Salzmünder-Kultur gezeigt. Mit einer Vielzahl von modernen Untersuchungsmethoden wurde eine „ganze Ritualwelt“ von den Forschern entdeckt. Was hat die Menschen damals bewegt? Was genau ist passiert auf dem Plateau bei Salzmünde?

Nach einer sehr interessanten Führung mit vielen neuen Informationen und Details zu den archäologischen Befunden, die uns präsentiert wurden, sowie der einen oder anderen Diskussion zu dem hier gesagten, brauchten viele eine kurze Verschnauf-Pause. Beim Gespräch mit einer Tasse Kaffee zwischen den Archäologen und Geographen taten sich weitere Fragen auf.

Für viele von uns war der Tag im Museum aber dennoch nicht vorbei. Die immer wieder interessante Dauerausstellung mit den museumspädagogisch sehr anschaulich und inhaltlich klar präsentierten Befunden ist immer wieder eine Reise wert – für interessierte Archäologen gleichwohl für archäologisch Interessierte, die mehr über unsere Vergangenheit wissen wollen. Beeindruckend sind dabei nicht nur die ausgestellten Befunde von Bilzingsleben, Neumark-Nord, der vielleicht älteste „Kunststoff“ der Welt aus Birkenpech, die Wand gespickt mit Tausenden Steinbeilen oder die aufwendig präsentierte, berühmte „Himmelsscheibe von Nebra“.

Es war ein sehr interessanter und schöner Tag im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Im Namen aller Teilnehmer möchte ich mich bei Christine für die tolle Organisation und bei Herrn Schöne für die spannende Führung bedanken.

 

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