GEO-Tag der Artenvielfalt 2014 – ein kleiner Bericht zur Fledermausexkursion mit Marco Roßner

Im Rahmen des diesjährigen GEO-Tags der Artenvielfalt war Marco Roßner (Mitglied der GeoWerkstatt Leipzig e.V.) mit seinen Mitstreitern Frank Meisel und Sarah Malaske unterwegs im Leipziger Auwald – auf der Spur der Fledermäuse. Die Exkursion sollte den Teilnehmern diese im Verborgenen, aber dennoch mitten unter uns lebenden Tiere näher bringen.

Zunächst wurde dazu mit Mythen und abergläubischen Gedankengut aufgeräumt, wonach Fledermäuse in die Haare fliegen, Blut saugen oder gar mit dem Teufel im Bunde seien! Informationen zur Lebensweise, den Besonderheiten und zur erstaunlichen Artenvielfalt dieser kleinen Säugetiere stimmte die Gruppe ein und ließ erste Berührungsängste schnell verfliegen – doch dazu später mehr.

Spannend war für viele Teilnehmer vor allem, wo Fledermäuse leben. Es wurde aufgezeigt, dass nicht wenige Arten Gebäude als Quartiere benutzen, gleichsam aber auch alte Bäume mit vielen Höhlen bevorzugen. Der Park nahe der Auwaldstation bot hierzu ausreichend Anschauungsmaterial. Ebenso interessiert wurden die Geheimnisse der lautlosen Jagd in völliger Dunkelheit aufgenommen, welche durch die einzigartige Ultraschallortung von Fledermäusen möglich ist. In der anbrechenden Dämmerung konnten die Ultraschallaute der ersten fliegenden Tiere mittels spezieller Detektoren hörbar gemacht werden.

Damit war auch der Einstieg zu den sehr komplexen Methoden der Fledermausforschung gefunden. Die Exkursionsleiter hatten dazu an einer Station einen Netzfang vorbereitet, mit dem die vorher gehörten Tiere mit etwas Glück gefangen und bestimmt werden sollten. Zudem wurden weitere Methoden wie Telemetrie oder die Individualmarkierung erläutert. Dabei äußerten viele Teilnehmer die Frage: „Wozu der Aufwand?“ Alle heimischen Fledermausarten sind streng geschützt, da ihre Lebensräume – das heißt sowohl die Quartiere in Bäumen und Gebäuden, als auch ihre Jagdreviere in Wäldern, Feuchtgebieten und strukturreichen Kulturlandschaften – in zunehmendem Maße bedroht sind. In diesem Zusammenhang wurde erklärt, weshalb Fledermäuse immer wieder im Zusammenhang mit größeren Bauvorhaben auch in den Medien auftauchen (z.B. Waldschlösschenbrücke Dresden). Auch der Konflikt „Ausbau der Windenergie vs. Kollisionen von Fledermäusen an Windanlagen“ wurde kurz beleuchtet.

Die Exkursion klang in einer lockeren Gesprächsrunde zu den vielen Fragen der Teilnehmer am Netzfangstandort aus – bis die Hauptattraktion alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Obwohl keines der im Park fliegenden Tiere in die Netzfallen ging, wurde ein Versprechen vom Beginn der Veranstaltung eingelöst: Einmal eine Fledermaus anfassen! Dank „Leisleri“, einem Dauerpflegling in der Obhut der Exkursionsleiter, konnte jeder Teilnehmer hautnah eines der vorher soviel besprochenen Wesen erleben und auch streicheln. In diesem Zusammenhang wurde abschließend darüber aufgeklärt, was zu tun ist, wenn man eine geschwächte oder verletzte Fledermaus auffindet.

Es war eine sehr spannende Exkursion und ein sehr gelungener Abschluss zum GEO-Tag der Artenvielfalt in Leipzig. Sowohl der NABU als auch die GeoWerkstatt bedanken sich bei Herrn Roßner und seinen Mitstreitern für die tolle Exkursion.

Wer auch einmal mit einem Fledermaus-Experten durch die Nacht ziehen möchte und spannende fragen rund um die Fledermaus hat, meldet sich einfach bei uns unter: vorstand[ät]geowerkstatt.com

 

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