Int. WinterSchool „urban landscapes – ecosystem services“ wird unterstützt von der GeoWerkstatt – Kasachische Studierende zu Gast in Leipzig

Noch im Sommer dieses Jahres war eine Gruppe Studierender aus Leipzig im Rahmen der Field-SummerSchool in Kasachstan unterwegs. Heute schon können wir eine Gruppe von kasachischen Studierenden in Leipzig begrüßen. Die Studenten/-innen der Fachrichtungen Geographie, Geoöko- logie und Meteorologie sind alle Teilnehmer der diesjährigen WinterSchool, die auch von der GeoWerkstatt Leipzig e.V. fachlich unterstützt wird.

Die aktuelle WinterSchool 2015 in Leipzig wird maßgeblich organisiert von PD Dr. Burghard Meyer. Dabei wird er nicht nur von der GeoWerkstatt, sondern auch von den Kollegen aus Almaty – insbesondere von Gulnara Nyussupova, Leiterin des Lehrstuhls für Geographie der Kaznu University in Almaty – unterstützt. Die Studierenden aus Almaty nutzen die Möglichkeit des internationalen Austausches nicht nur, um Ihr Wissen zu vermehren, sondern möchten auch Land und Leute – und hier vor allem Leipzig – besser kennenlernen.

Auf der heutigen Exkursion in den Süden von Leipzig haben die Teilnehmer/ -innen der WinterSchool das „Neuseenland“ kennengelernt. Im Mittelpunkt der Exkursion stand der beispielhafte Wandel der Landschaft zwischen Leipzig, Markkleeberg, Zwenkau und Borna während des 20. Jahrhunderts. Von einer Anfang des Jahrhunderts noch von Landwirtschaft geprägten Landschaft, die nur durch die von Süden nahenden Flussläufe der Weißen Elster und Pleiße durchschnitten war, ist wenig geblieben. Die massiven Eingriffe des Menschen in den Landschaftshaushalt im Zuge des Braun- kohlebergbaus – vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahhunderts – haben ihre deutlichen Spuren hinterlassen.

Heute jedoch gibt es südlich von Leipzig „nur“ noch zwei aktive Tagebaue (Tagebau Vereinigtes Schleenhain und Profen) und man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, wo die einst riesigen Schaufelrad- und Eimerkettenbagger noch überall standen. Die rekultivierten Flächen, das „Neuseenland“ sowie die Vielzahl von Erholungsflächen und -einrichtungen lassen schnell den Eindruck entstehen, dass hier doch alles ganz normal zu sein scheint. Der ehemalige Bergbaubetrieb, die extremen Luftver- schmutzungen, der erhebliche Lärm sowie die weiterverarbeitende Industrie in der Umgebung der großen Braunkohletagebaue lässt sich für den heutigen Besucher des „Neuseenlandes“ manchmal nur recht schlecht nachvollziehen.

Mit Hilfe historischer Karten und Fotomaterial sowie einer Dokumentation des Landschaftszustand vor, während und nach dem Braunkohlebergbau konnte den Teilnehmern/-innen ein umfangreiches Bild vom Wandel der Landschaft aufgezeigt werden. Detaillierte Informationen zum geologischen Aufbau der Sedimente im Untergrund sowie deren Entstehung waren zudem sehr hilfreich für das Verständnis, warum gerade hier so intensiv die Braunkohle gefördert wurde.

Die Exkursion rund um den Markkleeberger See hat den Studierenden zudem gezeigt, wie die erfolgreiche Rekultivierung einer Bergbaufolge- landschaft aussehen kann. Neben den Flächen für Naherholung, Land- und Forstwirtschaft gibt es auch hier große Vorbehaltsflächen für Landschafts- und Naturschutz.

Trotz der widrigen Wetterbedienungen am heutigen Tage haben die Studenten/-innen gut durchgehalten. Die Einladung zum morgigen Abend- essen mit kasachischen Spezialitäten werden wir gern annehmen.

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