Zwischen Paunsdorf und Reudnitz: Exkursion zum Nachwuchstreffen in den Leipziger Osten

Verschiedene Nachwuchswissenschaftler*innen aus fünf raumwissen- schaftlichen Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft (dem sogenannten 5R-Netzwerk) kamen am 03. und 04. November 2016 am Institut für Länderkunde (IfL) zusammen. Ziel der Veranstaltung war zunächst einmal das Kennenlernen sowie das anschließende Vernetzen. Inhaltlich gab es einen Austausch über das Thema „Wissenstransfer“, d.h. Wissens- vermittlung von raumwissenschaftlicher Forschung an die Öffentlichkeit oder Praktiker*innen. Wer wäre besser geeignet, uns lebendige Wissens- vermittlung von im weitesten Sinne „geographischen“ Themen vorzuführen, als die GeoWerkstatt?

Nachwuchswissenschaftler_innen unterwegs: Vom Dach des IfL in Paunsdorf zum Treffpunkt Torgauer Platz. Quelle: IfL 2016.

Text von Verena Ott und Stephan Pietsch

So durften wir dem Namen Frank Feuerbach am späten Nachmittag endlich ein Gesicht zuordnen und wurden von ihm auf eine Exkursion zum Thema Stadtentwicklung im Leipziger Osten mitgenommen. Die rund 20 Teilnehmenden aus Erkner bei Berlin, Dortmund, Dresden, Hannover und Leipzig wurden auf charmante und informierte Weise an Orte geführt, die Transformationsprozesse in Leipzig lebendig werden ließen. Außerdem erzählte Frank von den vielfältigen Formaten der GeoWerkstatt Leipzig e.V. sowie den Freuden und dem Leidwesen ehrenamtlicher Vereinsarbeit.

In Wartestellung: Pünktlich zum Sonnenuntergang startete die Exkursion. Quelle: IfL 2016.

Doch damit nicht genug: Auch die Bewohner*innen der an die Eisenbahnstraße angrenzenden Viertel wurden mit in die Gespräche einbezogen und machten Wissenstransfer zu einem umso kommunika- tiveren Prozess. Ein Mann, der sich im Stadtpark Rabet in unsere Runde gesellte und wahrscheinlich mit seiner Rolle als unbeobachteter Zuhörer gerechnet hatte, wurde von Frank nach seiner Einschätzung gefragt. Die medial teilweise sehr einseitige Darstellung der Eisenbahnstraße als gefährlichem Ort, wurde von dem Anwohner in Relation gesetzt: Es gebe ziemlich viele Junkies, das sei ein großes Problem und ziehe auch eine gewisse Beschaffungskriminalität nach sich. Aber die Migranten machten auch nicht mehr Stress als alle anderen. Wie angenehm, bei einer willkürlichen Begegnung auf einen versöhnlichen Leipziger zu treffen!

Atmosphärisches Foto, leider war es danach zu dunkel und wir haben von Blitzlichtfotos mit roten Augen abgesehen… Quelle: IfL 2016.

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