Exkursion ins erste Wildnisgebiet Deutschlands – die Königsbrücker Heide

Am Sonntag, dem 28.04.2019, machten sich zehn Teilnehmende auf den Weg in die ca. 30km nördlich von Dresden gelegene Königsbrücker Heide. Ziel der Exkursion war es, einen Einblick in das erste Wildnisgebiet Deutschlands zu erhalten.

Die Exkursionsgruppe auf dem Haselbergturm.

Text von Matthias Sudau (Exkursionorganisation) und Fotos von Frank Feuerbach

Nach fast 90 Jahren der militärischen Nutzung blieb von der ursprünglichen Natur nicht viel mehr als Rohböden zurück. Nun konnten wir uns ein Bild davon machen, wie schnell die ungestörte Sukzession ablaufen kann. In nur 26 Jahren verwandelte sich die „Wüste“ in eine vielseitige Landschaft – Birken-Kiefer-Pionierwälder, Heidelandschaften und wilde Fließgewässer bestimmen heute das Bild. Hier lacht nicht nur das Geographenherz, sondern auch viele Tiere fühlen sich zu Hause. Neben Wolf, Rothirsch und Biber kommen auch seltene Vogelarten, wie der Ziegenmelker und der Wiedehopf, vor.

Nach nur 26 Jahre entwickeln sich aus der geschundenen Landschaft vielfältige Pionier- gesellschaften.

Nach dem Besuch in der Ausstellung in der Gebietsverwaltung hörten wir einen Vor- trag über die natur- räumlichen Gegeben- heiten des Areals. Nicht nur seine Ent- wicklung ist beein- druckend, sondern auch die überaus große Heterogenität des Gebiets. Gelegen am Übergang zwi- schen Flach- und Hügelland hat es von sehr trockenen Heidestandorten bis zu Sumpflandschaften vieles zu bieten. Diese Vielfalt ist in Deutschland nahezu einzigartig – ein Grund, um das Gebiet unter Schutz zu stellen.

Dichte Wald- und Offenlandstrukturen, geschaffen durch Biber und Hirsch

Ausgerüstet mit dem theoretischen Hinter- grundwissen, machten wir uns danach auf den Weg das Gebiet zu Fuß zu erkunden. Mit dem Geländeführer Herrn Runge besuchten wir den „Turmpfad“ – einen der Besucherpfade. Selbst in der Gegend aufgewachsen und viele Jahre im Natur- schutz aktiv konnte uns Herr Runge allerlei Interessantes und die ein oder andere Anekdote zum Gebiet erzählen.

Der Geländeführer Herr Runge brachte uns die Vielseitigkeit des Gebietes auf unserer gemeinsamen Wanderung näher.

Höhepunkt der Wanderung, im wahrsten Sinne des Wortes, war die Besteigung des 34m hohen Haselbergturms. Von dort konnten wir die gesamte Königsbrücker Heide überblicken und hatten Aussicht bis ins Erzgebirge und die Bergbaugebiete der Lausitz.

Auch die Geologen kamen auf ihre Kosten – zahlreiche Windkanter gab es zu bestaunen.

 

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