Unterwegs mit dem Lessing-Gymnasium Winnenden – Stadtteilexkursion durch Grünau, Lindenau und Plagwitz

Bereits zum dritten Mal besuchte das Lessing-Gymnasium Winnenden mit einigen Schüler:innen der 11. Klasse Leipzig und geht mit der GeoWerkstatt auf Entdeckertour.

WK 5.2 – Einführung in die DDR-Großwohnsiedlung am westlichen Rand Leipzigs

 

Text von Frank Feuerbach und Jens-Peter Rau, Fotos von Frank Feuerbach

Stuttgarter Allee und Allee-Center – das Zentrum der DDR-Großwohnsiedlung Grünau

Angesichts des großen Luxus, auf den Bus der Gruppe zurückgreifen zu können, führt die Stadtteilexkursion bis nach Grünau. Das Plattenbaugebiet entstand als neu geplanter Stadtteil seit den 1970er Jahren am westlichen Stadtrand.

Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte, den Kontext der Entstehung und klassischer städtebaulicher Charakteristika der DDR-Großwohnsiedlungen, erkundeten die Schüler:innen das Allee-Center. Nach ersten Beobachtungen zu Quartiersstrukturen, Bewohner:innen und dem gelebten Alltag an einem Freitag Vormittag, empfing uns die Quartiersmanagerin Alexandra Schmidt. Sie gab Einblicke in die Arbeit vor Ort, nannte Herausforderungen und interessierte sich auch sehr für die Eindrücke der Gruppe. Letzter Standort war der Kolonadengarten, wo nochmal auf den Rückbau und den Wandel des Viertels in den letzten 30 Jahren fokussiert wurde.

Kolonadengarten Grünau – Aufwertung im Stadtumbaugebiet

 

Der zweite Stopp unserer Gruppe war am Lindenauer Hafen. Wie stellt sich das Viertel im Vergleich zu Grünau dar? Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Was ist in Anbetracht des Klimawandels vielleicht besser gestaltet oder beachtet den Klimaschutz? Die Schüler:innen trugen viele Aspekte zusammen, von der jüngeren Bewohnerschaft, den engeren aber vermeintlich attraktiver gestalteten Innenhöfen und dem Fehlen von Einkaufsmöglichkeiten und anderen Läden bis zum Gesamtbild mit weniger Graffiti.

Stadtteilpark Plagwitz – Transformation eines Verladebahnhofs zum Park

Die Mittagspause und die nächsten Stationen führten die Gruppe aus Winnenden, begleitet von ihren beiden Geographie und Geschichtslehrern nach Plagwitz. Nach knapp 1 Woche in Leipzig hatten viele bereits ein mehr oder weniger vorgefertigtes Bild von dem Viertel, das auf Berichten und Zuschreibungen anderer Guides oder anders Gehörtem und Gelesenem fußte: Plagwitz, wo es Second Hand Läden geben soll oder cooles Essen und Straßenkunst.

Aneignung im öffentlichen Raum in Plagwitz

Daher thematisierten wir am Nachmittag den Wandel des Viertels vom Standort für Industrie mit angesiedelten Arbeiterquartieren zu einem der Quartiere, das das Bild von Leipzig prägt. Dabei spielt die Suche nach Lösungen im Umgang mit dem Bevölkerungsverlusten der 1990er Jahre und der Deindustrialisierung ebenso eine Rolle, wie das Wirken von ganz bestimmten gesellschaftlichen Gruppen. Vom Stadtteilpark Plagwitz ging es daher bis zum Bürgerbahnhof Plagwitz – dem letzten Standort der Exkursion mit der größten Schaukel von Leipzig.

Bürgerbahnhof Plagwitz

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Exkursion veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.