Teil 6 des Reiseberichts der Lateinamerika-Exkursion, Verschnaufpause in der Karibik – Adios y Hasta la Vista*

Was könnte zum Rekapitulieren und Aufwerfen weiterführender Forschungsfragen am Ende einer so intensiven Exkursion mit Vulkanbesteigungen, Regenwaldaufenthalten und und und besser sein als ein Abstecher in die Karibik???

Karibikstrand

Karibikfeeling pur und Entspannung lautete das Motto der letzten beiden Tage unserer Exkursion :). Angekommen in der Küstenstadt Puerto Viejo in Costa Rica übernachteten wir in dem unvergleichbaren Hostel Rocking J`s, direkt am Strand und gleichzeitig auch nah am Stadtkern gelegen. An der Strandpromenade Puerto Viejos säumen unzählige kleine Verkaufsstände den Weg, an denen die letzten Souvenirs vor der Heimreise ergattert werden konnten. Abends lockten dann live-Reggae, Rock- und Latinoklänge in die Stadt und wir verweilten in der ein- oder anderen Bar gern auf ein „Imperial“ (Costa-ricanisches Bier) ein wenig länger…

Karibikfeeling pur – Live-Musik und ein kühles Cerveza

Bade-highlight vor Ort ist der große, bei Surfern äußerst beliebte Strand „Cocles“, an welchem die Wellen aus kristallklarem Wasser sich meterhoch aufbauen, um schließlich in weißem Schaum am Strand anzukommen.

Wellen aus kristallklarem Wasser

Schließlich blieb uns an diesem wunderbaren Ort auch noch genügend Zeit, die vergangenen drei Wochen der Exkursion an einem gemeinsamen Abend noch einmal zu reflektieren und sich ergebende Problemstellungen zu diskutieren. Mögliche Forschungsfragen reichen dabei von physisch geographischen Gesichtsprunkten hin bis zu wirtschafts- und sozialgeographischen Fragestellungen. Eine Auswahl der sich aus der Exkursion heraus ergebenden Forschungsfragen sei an dieser Stelle genannt:

 

–          Wie kann der zunehmende, und beinahe ungebremste Einfluss von multinational agierenden Unternehmen in der Landwirtschaft und das damit verbundene Zurückdrängen kleinbäuerlicher Strukturen minimiert werden? Welche Strukturen müssen geschaffen werden, um zu mehr Regionalität zurückzukehren bzw. die noch vorhandenen Kleinbauern zu schützen und konkurrenzfähig zu halten? Wie können umweltfreundliche/ökologische Anbauweisen besonders gefördert werden? Was kann in diesem Zusammenhang jeder Einzelne „als Konsument“ beitragen?

–          Wie ist der Einfluss großflächig angebauter Monokulturen (Palmöl, Ananas, Kaffee etc.) unter dem Aspekt der Biodiversität bzw. funktionierender Ökosystemdynamiken zu bewerten? Inwieweit bestehen z.B. langfristig Gefahren der Bodendegradation in Abhängigkeit verschiedener Anbauweisen (Erosion, Nährstoffverlust, Schwermetallanreicherung durch den Einsatz mineralischer Düngemittel)?

–          Ist der „Ökotourismus“ in Costa Rica ein geeignetes Mittel, um die Regenwälder zu bewahren oder kann ggf. teilweise bereits von Massentourismus gesprochen werden, welcher eher negativen Einfluss auf die Ökosysteme hat?

–          Wie kann die Müllproblematik in Nicaragua gelöst werden und Infrastrukturen geschaffen  bzw. Bildungsmaßnahmen ergriffen werden, welche dazu führen, dass nicht in beinahe jedem ländlichen Haushalt der Müll verbrannt wird – darunter auch recycelbarer Plastikmüll und kompostierbarer organischer Müll – und so auch eine immense Luftverschmutzung in Kauf genommen wird. Gleiche Problematiken ließen sich hinsichtlich einer flächendeckenden Wasserver- und entsorgung, sowohl in Costa Rica als auch Nicaragua aufgreifen.

–          Wie muss staatliche Entwicklungshilfe, z.B. aus Deutschland, generell aussehen, damit diese dauerhaft hilfreich ist oder führt eine Entwicklungshilfe „nach dem Gießkannenprinzip“ teilweise nicht sogar zu einer „Nehmermentalität“ im betreffenden Land ohne eigene, nachhaltige Projekte „von unten“ zu verwirklichen? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die NGO`s vor Ort, z.B. die Spanischschule La Mariposa in Nicaragua. Wie stark ist deren positiver Einfluss auf das Community-Building zu bewerten?

–          Welche Initiativen müssen ergriffen werden, um die Problematik der unterernährten Hunde und deren ungebremster Vermehrung Herr zu werden und allgemein Tierschutzaspekte, z.B.  auch für leidende Arbeitspferde stärker in den gesellschaftlichen Vordergrund zu rücken?

Mit all diesen Fragen und immens vielen unterschiedlichen Eindrücken der letzten drei Wochen im Gepäck verabschieden wir uns von der wundervollen Karibikküste Costa Ricas und treten die Heimreise nach Deutschland an. Vielleicht kommt der Ein- oder Andere ja noch einmal zurück nach Mittelamerika, um weiter an einer der Fragestellungen zu forschen! In diesem Sinne Adios y Hasta la Vista*

Gruppenbild – Teilnehmende mit Farbe im Gesicht

Alle anderen Berichte gibts hier zu lesen.

 

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